Wanderroute – wo bist du?

von | Aug 6, 2013 | Experiment und Selbstversuch | 2 Kommentare

Man stelle sich vor, neuerdings habe ich meine Liebe zum Wandern entdeckt. „Aufi auf’n Berg“ heißt es nun immer öfter am Wochenende oder an freien Tagen. Es macht mir Spaß, hält fit und den Kopf frei!

Was ist nun die gute Nachricht dabei?

Für uns als Tourismus Marketing Agentur gibt es noch gaaaaanz viel zu tun, wenn ich mir die Seiten von Wanderregionen (zumindest in meinem Umfeld) so anschaue. Ich kann nur sagen – es ist extrem mühsam hier die richtige Tour oder überhaupt eine Tour zu finden.

Auf der Suche nach den besten Tourdaten

Ein Experiment: Wanderung auf den Schöckl

Ich kenne hier eine Tour vom Schöcklkreuz zum Ostgipfel. Dieser Weg führt nach einem gemütlichen Einstieg auf einen alpinen Steig, der steil und rasch direkt zum Ostgipfel  führt. In rund einer Stunde ist man am Ziel. Jetzt sollen die Tourdaten her – meine Suche beginnt ganz klassisch bei Google.

Suche bei Google nach Schöckl

Suche bei Google nach Schöckl

Tatsächlich werde ich hier schnell fündig, auf www.bergfex.at finde ich die ähnliche Route. Ich bin ein bisschen irritiert weil hier Kondition und Technik nur ein Sternderl in der Bewertung haben – aber immerhin, alle Daten sind da. Außerdem steht hier etwas von 2,5 Stunden – das kann doch nicht die von mir gesuchte Tour sein. Vielleicht ist meine aber ein Teil davon.

Was kann ich mit den gefundenen Daten jetzt tun?

Ich kann verschiedenste GPS Downloads starten, oder die Tourdaten drucken, den Druck auch noch individuell anpassen – das alles geht flux und einfach.

Touren bei bergfex.at

Ich könnte ja noch schnell auf www.schoeckl.at schauen, oder? Weitergeführt werde ich zur Holding Graz Website und ich werde freundlich willkommen geheißen. schoeckl-holding-graz

Aber: keine Wandertour weit und breit. Nicht einmal ein Link zu einem Wanderportal. Ein Film wird mir angeboten, aber mehr nicht. Schade, oder?

Wandern auf www.schoeckl.at

 

Da entdecke ich noch einen Hinweis auf die Freizeit Graz APP die verspricht:

Alle Details, wie Bilder, Öffnungszeiten und Kontaktmöglichkeiten zu einem Freizeitangebot werden übersichtlich dargestellt. Die Kartenansichten inkl. Routenberechnung bringen Sie ohne Umwege zum Ziel und Freizeitaktivitäten mit besonderen Vergünstigungen sind speziell gekennzeichnet. Wir sind laufend bemüht die Funktionen zu erweitern und neue Aktivitäten einzubinden.

Schnell heruntergeladen, aber leider, unter dem Punkt „Wandern“ finde ich nur einen Satz: „Das Schöcklgebiet bietet insgesamt 40 Kilometer Wander- und Spazierwege.“ Ergänzt wird das durch weitere 5 Zeilen Text der von geheimnisvollen Orten, gemütlichen und beschaulichen Plätzen und Wegen und Klettersteigen erzählt. Finden tut man die aber hier leider nicht. Der Verweis auf www.schoeckl.at führt mich wieder zurück zur Holding Graz an den Anfang meiner Suche.

Wir machen uns also auf den Weg. Die Navigation am Smartphone mit den GPS Daten ist mühsam, aber das liegt sicher an mir, weil es einfach ungewohnt für mich ist. Da muss ich wohl erst zum Profi werden. Der Kartenausdruck – na ja – mehr als eine grobe Orientierung ist das nicht.

Die Tour ist schön, anstrengend und sportlich – also von wegen ein Konditionspunkterl…. gerne möchte ich das nach meinem Ausflug bei der Route ergänzen und auf den sportlichen Teil hinweisen, leider gibt es dazu auf Bergfex keine Möglichkeit – oder habe ich diese nur nicht gefunden?

Wenn ich jetzt noch einmal dieses Experiment zusammenfasse komme ich zum Folgenden:

  1. Mir war nicht bewusst wie schwierig es eigentlich ist, sinnvolle Tourendaten zu finden.
  2. Das Wandern anhand von GPS Daten ist gewöhnungsbedürftig. Da schaue ich lieber in die Ferne als auf das Display – aber vielleicht bin ich dazu nicht wirklich die Zielgruppe oder ein Geek muss mir das einmal richtig zeigen. Wäre sicher eine Idee davon auf einer Wanderwebsite zu erzählen – das Thema Storytelling hatten wir ja schon….
  3. Websitebetreiber machen es sich teilweise sehr leicht und bleiben extrem oberflächlich. Da werde ich mich auch selbst bei der Umsetzung von eigenen Projekten an der Nase nehmen. Der schöne Satz: „Es gibt 40 Kilometer schönste Wanderwege“ hilft dem Gast rein gar nicht weiter.
  4. Interaktion mit dem Gast ist gefragt. Er selbst soll seine eigenen Erlebnisse zu Ausflügen, Touren usw. beisteuern können – und zwar dort, wo der nächste Gast nachschaut, direkt bei der Tourenbeschreibung.
  5. Es lebe Print! Die gute alte Wanderkarte im Rucksack sollte immer mit dabei sein.

Gelohnt hat sich jede meiner Wanderungen auf jeden Fall – schon wegen dem Ausblick, dem Strudl in der Hütte oder auch nur wegen dem Abenteuer-  frau muss ja nicht immer ganz genau wissen wo sich sich befindet und wo wie sie den Gipfel erreicht 😉

Strudel am Stubenberghaus